, Alex Müller

Rennbericht Gravel One Fifty UCI Qualifier Gravel WM 2024

Letzte Woche Samstag war es wieder soweit. Ein weiteres Gravelrennen stand im Rennkalender. 
Gravel One Fifty im Norden von Holland. 
Hier mussten 150km über sehr flaches aber dafür sehr anspruchsvolles Terrain gemeistert werden. Die Wetterprognose für den Renntag war vielversprechend und zur Abwechslung war mal kein Dauerregen angesagt. 
Allerdings gab es am Freitag noch ein Update vom Veranstalter, dass er sich vorbehält die Strecke kurzfristig nochmal zu ändern. Da es in den Vortagen so heftig geregnet hat, wurden Teile der Strecke nochmal unter die Lupe genommen. 
Das war aber dann am Renntag doch nicht der Fall. 
Vom Team DKS waren Benjamin Niemeyer und ich Alexander Müller am Start. 
Unser Hotel war ca. 6 km vom Start entfernt und wir konnten dann entspannt vom Hotel Richtung Start rollen. Dort angekommen konnten wir uns schonmal ein ungefähres Bild machen, wie die Strecke wohl aussehen wird. Der Startbereich war auf einer Wiese die auch schon extremaufgeweicht. 
Nach der Abholung der Startunterlagen haben wir uns in unseren Startblocks aufgestellt. 
Der Start verlief wie erwartet sehr relaxt und nicht wie bei den Straßenrennen unkontrolliert und Vollgas. 
Hier sind die Fahrer doch etwas entspannter. 
Die ersten 4 km wurden neutralisiert gefahren. Danach gab es den scharfen Start auf einer Schotterautobahn. 
Der erste von mir gedachte heikle Punkt kam nach 1,5km. Hier musste man durch eine Unterführung fahren die nicht wirklich viel Platz angeboten hat. Das war aber kein Problem. Nächster Engpass vor dem scharfen Start war eine Holzbrücke. Hier musste man von der Straße 90 Grad rechts abbiegen. Diese konnte man auch nur einzeln befahren. 
Dann Start und jetzt ging die Schlammschlacht los. 
Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen wie oft ich mich im Schlamm abgelegt habe. Viele Passagen waren für mich schon unbefahrbar. 
Es waren zwar keine Anstiege in diesem Rennen, aber mindestens genau so anstrengend zu fahren waren die Schlammpassagen. 
Das Wetter hat auch alles geboten. Regen Hagel Sonne. Es war alles dabei. Abwechslungsreich halt. Es gab Pfützen bei denen man raten musste ob man durchfahren kann oder nicht. Teilweise war das Rad schon bis zur Steckachse weg. 
Die Geräusche die das Rad am Ende gemacht hat, waren alles andere als gut. Es war eine reine Materialschlacht. Hier hätte ich mir vom Veranstalter schon gewünscht, dass er hier und da in die Strecke eingegriffen hätte und diese doch noch geändert hätte. 
Nach gut der Hälfte der Strecke ist ein Fahrer der vor mir gestürzt und stumpf in die Hecke gefallen. Ich habe kurz angehalten und ihm aus dem Gestrüpp geholfen. Er hatte einen Krampf im linken Bein und konnte sich erstmal nicht mehr bewegen. Nach kurzer Zeit saß er wieder auf dem Rad und weiter ging die Reise. 
Ich habe für die 150lm 6,5 Std. gebraucht und mich nicht für die WM qualifiziert. 
Benni ist wesentlich besser als ich durchgekommen und hat sich für die WM in Belgien qualifiziert. 
Mein Fazit aus diesem Rennen. 
Mit Gravel hatte das nichts mehr zu tun. Das waren eher 150km Cycle Cross. 
Wenn im kommenden Jahr wieder so ein schlechtes Wetter vorausgeht werde ich nicht zu einem Gravelrennen antreten. 
Ich kann mich auch einfacher zerstören. 

Im Trockenen garantiert ein sehr schönes Rennen. 
Das Rad wird zwar bei dem Untergrund mit viel Sand leiden, aber dafür wird man auch mit sehr hohem Tempo fahren können. 
Grundsätzlich auch eine sehr schöne Gegend.