Rad am Ring 150km - 2024
Am Samstag, den 20 Juli 2024 stand der vierte Lauf zum German Cycling Cup auf dem Rennkalender des Team Deutsche Kinderkrebsstiftung. Das vierte Rennen wurde im Zuge von Rad am Ring auf dem Nürburgring in der Eifel ausgefahren. Mit dem Namen Nürburgring verbinden die Allermeisten auch den Begriff „Grüne Hölle“. Und dies sollte auch wieder bei der diesjährigen Austragung zum Tragen kommen, denn die Achterbahnfahrt auf der legendären Nordschleife des Rings ist das anspruchsvollste und härteste Rennen der ganzen Rennserie.
Beim 150km Jedermann-Rennen galt es, 6 Runden über die Grand-Prix-Strecke in Kombination mit eben jener Nordschleife zu absolvieren. Die ca. 3000 Höhenmeter verlangen unabhängig von den herrschenden Witterungsverhältnissen alles von den Fahrern ab. Davon ließen sich für unser Team DKS Moritz, Nicolas, Martin W., Marcel S., Alex M., Julius, Benjamin, Daniel B., Anthony, Christopher und Michael S. (ich) nicht entmutigen. Ziel war es, ein Podiumsplatz in der Teamwertung zu erreichen und Anthony bestmöglich zu unterstützen. Er sollte unsere Speerspitze in der Einzelplatzierung sein; ist er doch nominell unser bester Bergfahrer.
Bei sehr warmen Temperaturen um die 30°C ging es pünktlich um 12:30 Uhr los zur Hatz auf die 6 Runden. Neben den topographischen Schwierigkeiten der Strecke sollten auch die Witterungsverhältnisse sehr selektiv wirken. Neben der Hitze machte sich an diesem Nachmittag auch eine drückende Schwüle breit, die das Herz-Kreislauf-System der Fahrer auf eine harte Probe stellte.
Um das Ziel der Teamwertung realisieren zu können, versuchten wir uns mit Moritz, Nicolas, Julius, Alex M. mir und natürlich Anthony solange es geht, vorne im Hauptfeld festzusetzen. Die ersten Kilometer hinunter nach Adenau (Streckenabschnitt Breitscheid) wurden relativ kontrolliert gefahren und Benjamin, Daniel B. und Christopher konnten uns gut vorne platzieren. Obwohl das Team Strassacker nur mit drei Einzelfahrern vertreten war, war das Tempo im Anstieg zur Hohen Acht enorm und sprengte das komplette Fahrerfeld. Es selektierte sich eine ca. 50 Fahrer umfassende Spitzengruppe heraus. Mit vorne dabei hatten wir Anthony und Moritz. Niclas, Julius und ich mussten die Gruppe am Ende des Berges im Steilstück nach dem Karussell ziehen lassen. Wir fanden uns in der ersten ca. 20 Fahrer großen Verfolgergruppe wieder. Auf dem Weg zum Start-Ziel auf der langen Geraden sahen wir die Spitzengruppe nicht weit vor uns und konnten durch kontinuierliches Kreiseln noch vor der Start-Ziel-Linie wieder den Anschluss schaffen.
Währenddessen schaffte Anthony den Sprung in eine 4 Fahrer große Ausreißergruppe. Da auch ein Fahrer vom Team Velolease vertreten war aber das Sebamed Team den Sprung verpasst hatte konnten wir uns bei der Nachführarbeit zurücklehnen. In der zweiten Runde die hohe Acht hoch war es im Prinzip wie schon eine Runde vorher: es war ein knallhartes Ausscheidungsfahren und die Spitzengruppe selektierte sich ein zweites Mal. Dieses Mal konnte sich nur Moritz im Feld festbeißen. Nicolas, Julius und ich mussten leider reißen lassen. Diesmal bildete sich keine größere Verfolgergruppe mehr, sodass wir fortan in kleinen Gruppen oder gar ganz alleine den Kampf gegen die „Grüne Hölle“ aufnehmen mussten.
Das schwül warme Wetter sollte sein Übriges tun und die Strapazen deutlich erhöhen. Wir hatten zwar eine sehr gut arbeitende Verpflegungszone am letzten kleineren Anstieg hinauf zur Ziellinie aufgebaut (an dieser Stelle auch nochmal ein Dank an die vielen fleißigen Hände!!), doch leider erwischte es Anthony in der dritten Runde mit einem Hitzeschlag und er musste das Rennen vorsichtshalber aufgeben. Für uns als Team galt es nun, möglichst kontinuierlich und gleichmäßig durchzufahren um das Ziel in der Teamwertung nicht zu gefährden.
Größere Gruppen gab es kaum noch. Auch das verbliebene Hauptfeld, in dem Moritz jetzt alleine die DKS-Fahne hochhielt bröckelte immer weiter auseinander. Ich konnte leider in der dritten Runde auch nicht mehr dem Tempo meiner Teamkollegen Julius und Nicolas folgen, sodass ich ab da an einen Kampf gegen mich selber führen musste. Ich fuhr mehr oder weniger alleine und versuchte, mich an Fahrer oder kleinere Gruppen aus dem 24 h Rennen anzuheften. Meist aber erfolglos. Gegen Ende der dritten Runde setzten bei mir ungewöhnlich früh Krämpfe ein und es sollte eine Tortur werden, noch ca. 75 km weiter ins Ziel zu fahren. Aufgeben war für mich aber keine Option, da ich mittlerweile vom Aus unseres Topfahrers erfahren hatte und ich so die Teamwertung in Gefahr sah. Ich quälte mich Kilometer für Kilometer weiter und sah plötzlich in der vierten Runde im Steilstück zur Hohen Acht Julius vor mir. So hatte ich wenigsten wieder einen bekannten „Reisebegleiter“. Jedoch zollte Julius der Hitze ähnlich wie Anthony Tribut und konnte leider nicht mehr bis zum Ende mit mir weiterfahren.
Wir quälten uns wie alle anderen Teilnehmer/Innen in der Nachmittagshitze über die Nordschleife und sehnten uns ins Ziel. Nach deutlich über vier Stunden Fahrzeit war es denn endlich soweit und wir konnten unser Minimalziel noch so gerade erreichen: Platz drei in der Teamwertung. An dieser Stelle auch einen herzlichen Glückwunsch an die Teams Sebamed und Velolease für Platz 1 und Platz 2!
Schlussendlich erkämpften wir folgende Einzelplatzierungen:
31. Moritz
35. Nicolas
48. Michael S.
53. Martin W.
56. Marcel S.
64. Alex M.
68. Julius
Bericht Michael
Bilder Hawe Vits