, Schmidt Uwe

HERO SELLARONDA

..mit ein paar mehr Gramm zur Vorsicht an Bord ging es mit meinem 9,6kg Race fully pünktlich um 7.25 Uhr ab in die ersten 900hhm.

..mit ein paar mehr Gramm zur Vorsicht an Bord ging es mit meinem 9,6kg Race fully pünktlich um 7.25 Uhr ab in die ersten 900hhm.
Hatte ganz gute Beine und bin bei ca 150-160 Puls gefahren. Oben in Dantercepies angekommen ging es dann genau so steil nach Corvara runter wie zuvor rauf.
Hatte am Tag davor noch auf einen anderen Vorderreifen mit etwas mehr grip umgerüstet, da die Schotterabfahrten doch ziemlich trocken und rutschig waren.
So ging’s es munter rauf und runter über viele bekannte Pässe und ich habe mich eigentlich gut beherrscht, sowie keine Labestation ausgelassen.
Es ging mir letztendlich noch nicht einmal um eine tolle Zeit, sondern vielmehr darum, möglichst ungeschoren aus der Nummer raus zu kommen, bzw es mit einem guten Gefühl durchzufahren und mich nicht völlig kaputt zu machen.
Nach 2400 hhm muckte dann plötzlich, trotz guter Versorgung, der rechte innere Oberschenkel. Krampf!!! scheinbar waren die vielen Schiebe-Passagen doch eine andere Belastung wie gewohnt und es gab einen schönen Schmerz. Das bedeutete für die Muskulatur natürlich völlig andere Impulse und scheinbar wurde mir das zum Verhängnis. Steil bergauf wandern hatte ich halt nicht trainiert.
🤪🤪🤪

Nach ordentlich drauf boxen und viel trinken war das jedoch nach paar Minuten wieder im Griff. Nach 3000 Höhenmetern war ich plötzlich wieder richtig fit.

Von da an wurde ich nur noch Berg ab überholt und konnte noch einige, auch deutlich jüngere Fahrer, kassieren. Da zahlte sich das gute Training aus und die vielen Höhenmeter, die ich bis dato gesammelt hatte.
Kurz vor dem letzten Anstieg gab es dann leider noch ein technisches Problem mit der Schaltung, was mir aber an einem Vitoria Service Stand zumindest teilweise behoben werden konnte. Leider war meine Kette auch trotz vorheriger guter Fettung völlig trocken gefahren und die Jungs vom Stand waren leider auch völlig ausgebrannt was Öl anging. Zumindestens konnte ich dann aber wieder alle Gänge schalten und auf ging’s zu den letzten 1200 Höhenmetern. Mittlerweile quietschen meine Schuhe so furchtbar in den Pedalen, so das ich kurz davor war, mir irgendwelche Sachen in die Ohren zu stecken, um es nicht mehr zu hören.
Im Ziel angekommen hatte ich dann doch noch eine für mich super Zeit von 7.56 Std. gefahren und fühlte ich mich noch relativ gut. Dennoch war ich dann überglücklich, meine Frau mit unserem süßen Hund zu sehen und hab dann beide in die Arme genommen. War schon sichtlich gerührt es hinter mich gebracht zu haben. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was da im Ziel abgegangen ist und was für Emotionen dort frei geworden sind…
Einige harte Kerle waren doch den Tränen nah, und man wollte nur noch eins: nach Hause, duschen, und was anderes essen außer Gels und irgendwelche Riegel.

Ein Hammer Erlebnis!! Dann auch noch ca 45 Min schneller wie bei meinem ersten Ritt 2017 damals noch mit einem BMC Hardtail gefahren.

Somit war es also ein super Vorbereitungsrennen für den Ötztaler, worauf dieses Jahr auf jeden Fall mein Haupt Augenmerk liegt. Hier würde ich mich ebenfalls gerne zeitlich verbessern. Vor zehn Jahren bin ich dort zuletzt gefahren. Den Ötztaler habe ich insgesamt vier mal bestritten und meine Bestzeit liegt aktuell noch bei 9 Stunden und 36 Minuten. Ein Traum wäre es eine 8 Stunden Zeit hin zu bekommen. Hier muss allerdings auch alles mitspielen. Es darf nicht zu kalt und nicht zu heiß sein.

.. es wird spannend

 

Text: Peter Mohr

Foto: Sportfotograph